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1. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 14

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
14 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. 1795 1797 — 1840 1799 — 1801 1800 1804 1805 1805, 2. Dez. 1806 3. Vom Sturze 1806— 1807 1806, 14. Okt. 1807, 8. Febr. 14. Juni 9. Juli 1808 — 1812 1809 1810,19. Juli 1812 1813— 1815 1813, 16-, 180 und 19. Okt. j 1814 Dritte Teilung Polens. Preußen erwirbt Neu-Ostpreußen und Neu-Schlesien. Friede zu Basel zwischen Preußen und Frankreich. Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen. Zweiter Koalitionskrieg. Napoleon besiegt bei Marengo die Österreicher. Napoleon, Kaiser der Franzosen. Franz I., Kaiser von Österreich. Dritter Koalitionskrieg. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz. Napoleon siegt über die Kaiser Alexander von Rußland und Franz von Österreich. Stiftung des Rheinbundes. Napoleon Protektor desselben. Auflösung des Deutschen Reichs. Preußens bis zu seiner Wiederherstellung durch den Wiener Kongreß. 1806—1815. Krieg Frankreichs gegen Preußen und Rußland. Niederlagen Preußens bei Jena und Auerstedt. Unentschiedene Schlacht bei Pr. Eylau. Niederlage der Russen bei Friedland. Friede zu Tilsit zwischen Preußen und Frankreich. Preußens Wiedergeburt. Reformen im Staate durch Stein und Hardenberg, im Heere durch Scharnhorst. Krieg Österreichs mit Frankreich. Napoleon wird (im Mai) bei Aspern geschlagen, siegt (im Juli) bei Wagram. Tod der Königin Luise. Stiftung der Universität zu Berlin. Napoleons Zug nach Rußland. Seine Siege bei Smolensk, Boro-dino und an der Beresina. 30. Dezember Dorks Neutralitätsvertrag zu Tauroggen. Freiheit skriege. 1813 (im Mai) Niederlagen der Verbündeten bei Groß-Görschen und Bautzen. 23. August Schlacht bei Groß-Beeren. Bülow besiegt Oudinot. 26. August Schlacht an der Katz6ach. Blücher besiegt Macdonalt). 26./27. August Schlacht bei Dresben. Napoleon besiegt Schwarzenberg 29. August Schlacht bei Kulm. Banbamme, von Russen und Österreichern aufgehalten, wirb am 30. August bei Nollenborf von Kleist geschlagen und gefangen. 6. September Bülow siegt über Ney bei Deunewitz. 3. Oktober 3)ork erzwingt den Übergang über die Elbe bei Wartenburg. Völkerschlacht bei Leipzig. Deutschland wirb bis zum Rheine befreit. Krieg in Frankreich. Napoleon wirb in der Schlacht bei Laon von Blücher, bei Arcis-sur-Aube von Schwarzenberg geschlagen.

2. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 15

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart. 15 1815,16.Juni 18. Juni 1814 — 1815 Einzug der Verbündeten in Paris. Erster Pariser Friede. Blücher wird bei Ligny von Napoleon geschlagen. Schlacht bei Belle-Alliance. Napoleon von Blücher und Wellington vollständig besiegt. Zweiter Pariser Friede. Durch den Wiener Kongreß erfolgt die Neuordnung der europäischen Verhältnisse. 4. $tuit Wiener Kongreß bis zur Gegenwart. 1815 — 1866 1830 1834 1840— 1861 1848 1849 1850 1852 1861 — 1888 1862 1864 1866 1870— 1871 1870 1871 Der Deutsche Bund. Juli-Revolution in Paris. Der „Bürgerkönig" Louis Philipp kommt auf den Thron. Fast alle deutschen Staaten außer Österreich gehören dem Zollverein an. Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1 Februar-Revolution in Paris. Frankreich wird eine Republik. Märzaufstand in Berlin. Nationalversammlung in Frankfurt a. M. Franz Joseph wird Kaiser von Österreich. Friedrich Wilhelm Iv. lehnt die Kaiserkrone ab. Verfassung in Preußen durch Friedrich Wilhelm Iv. gegeben. Napoleon Iii. wird Kaiser der Franzosen. Wilhelm I., König von Preußen. Bismarck wird Minister-Präsident. Dänischer Krieg. Erstürmung der Düppeler Schanzen (18. April), Übergang nach Alsen. Deutsch-österreichischer Krieg. 3. Juli Schlacht bei Königgrätz. Wilhelm I. besiegt die Österreicher unter Benedek. Gründung des Norddeutschen Bundes. Der Deutsch-französische Krieg. 4. Aug. Schlacht bei Weißenburg. Der Kronprinz von Preußen schlägt die Vorhut Mac Mahons. 6. Aug. Schlachtbeiwörth. Der Kronprinz schlägt Mac Mahon selbst. Schlacht bei Spichern. Die Vorhut der französischen Rheinarmee wird geschlagen. 14., 16. und 18. Aug. Schlachten bei Metz (Colombey u. Nouilly, Vionville u. Mars la Tour, St. Privat u. Gravelotte). 1. Sept. Schlacht bei Sedan. Die Armee Mac Mahons eingeschlossen und geschlagen. 2. Sept. Übergabe von Sedan. Napoleon gefangen. 28. Sept. Übergabe von Straßburg. 27. Okt. Übergabe von Metz. Schlachten bei Le Mans, St. Quentin, an der Sifaine.

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 62

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
62 Sechster Abschnitt. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zum Tilsiter Frieden 1786 — 1807. in der sogenannten „ Drei - Kais er - Schlacht" besiegen. Haugwitz kehrte auch jetzt nicht sofort nach Berlin zurück, sondern ließ sich von Napoleon zu Schönbrunnx) ein Schutz- und Trutzbündnis aufdrängen: Preußen sollte Ansbach an Bayern abtreten und dasür von Napoleon Hannover annehmen. Der König mußte, um einen Krieg mit Frankreich zu vermeiden, den Vertrag bestätigen. Seitdem stand Preußen vollständig vereinsamt da. Es erfuhr sogar von England eine Kriegserklärung, während es an Frankreich einen Bundesgenossen gewonnen hatte, der nur sein Verderben ins Auge faßte und es mit der größten Mißachtung behandelte. Als Napoleon den Rheinbund stiftete, machte er Preußen davon nicht einmal eine Mitteilung, als aber Preußen bald darauf einen ähnlichen Bund in Norddeutsch (ant) zusammenzubringen bestrebt war, arbeitete er im geheimen diesen Bemühungen entgegen. Schließlich stellte Napoleon bett Engländern, ohne sich vorher mit dem preußischen Kabinett zu verständigen, die Rückgabe Hannovers in Aussicht. So wurde das Verhältnis zwischen Preußen und Frankreich unhaltbar. Auf das Drängen der Kriegspartei, an deren Spitze Prinz Louis Ferdinand stand, entschloß sich der König endlich zum Kriege. England und Rußland versprachen Hilfe. 2. Ter unglückliche Krieg Preußens und Rußlands 1806-7 gegen Frankreich 1806—7. Obgleich Preußen zunächst allein den übermächtigen Franzosen gegenübertreten mußte, wurde nicht einmal die ganze Armee auf den Kriegsfuß gesetzt, so daß der König nur mit 130000 Mattn, zu betten noch 20000 Sachsen kamen, ins Feld rücken konnte. Dennoch erwartete man, namentlich in den Kreisen der jüngeren Offiziere, einen leichten Sieg. Die Hauptmacht der Preußen stand unter dem Herzoge Karl (Wilhelm Ferdinand) von Braunschweig und dem Fürsten von Hohenlohe zwischen Weimar und Jena, als Napoleon mit Übermacht aus dem Mainthal herüberdrang, der Prinz Louis Ferdinand aber mit dem Vortrabe bei Saalfeld, um dem Feinde den Weg durch das Saalethal zu versperren. Aber sein Corps wurde am 3 0. Oktober zerspreugt, der Prinz selbst fiel. Darauf beschloß der Herzog von Branttschweig bett Rückzug ttach der Unstrut. Hohenlohe . cftbr. sollte bei Jena bett Rückzug becken. Hier würde er am 14. Oktober 1806 bnrch Napoleon selbst angegriffen und ttach tapferer Gegenwehr von der breintal stärkeren Übermacht vollstänbig geschlagen. Art bemselben Tage kämpfte der Herzog von Braunschweig bei Auerstäbt gegen Davont; als im entscheibenben Augenblicke der Schlacht der Herzog eine Verwunbnng erlitt, die ihm beibe Augen raubte, befahl der König bett Rückzug, der in guter Orbnung angetreten würde. Unter- 1) Schönbrunn liegt nahe bei Wien.

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 69

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ki. Die Befreiungskriege. b9 durch die Zeitungen erhielt, blieb in seiner Stellung. Unterstützt von dem Oberpräsidenten der Provinz Preußen v. Auerswald und dein Gumbinner Regierungspräsidenten v. Schön, ging Jork vielmehr daran, in jener Provinz eine allgemeine Volksbewaffnung vorzubereiten, damit Preußen neben Rußland als eine selbständige Macht in den Kampf eintreten könne. Stein, der nach seiner Ächtung nach Rußland geflohen war, berief als Beauftragter des Kaisers Alexander die preußischen Stände, und diese beschlossen, die Provinz in Kriegsbereitschaft zu setzen. Es wurden gegen 25000 Mann ausgehoben, unter denen sich 3000 Freiwillige befanden;, von je 25 Seelen war ein Mann unter die Waffen getreten. Um sich der drückenden Nähe der Franzosen zu entziehen, hatte der König sich in aller Stille von Potsdam nach Breslau begeben. Von hier aus schloß er zu Kialifch1) ein Bündnis mit Rußland, dem bald auch England und Schweden beitraten. Aut 10. März 1813 stiftete isi3 der König den Orden des eisernen Kreuzes; am 17. ordnete er die Errichtung der Landwehr und des Landsturmes an und erließ an demselben Tage den „Aufruf an mein Volk", durch welchen er alle zum Kampfe gegen den allgemeinen Feind aufrief. Wenige Tage darauf erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich. Im ganzen Lande begannen die Rüstungen, und bald hatte Preußen bei einer Bevölkerung von 5 Millionen Seelen 270000 Mann unter den Waffen. Neben den regulären Truppen wurden Freischaren gebildet, unter denen die schwarzen Jäger Lützows die bedeutendste wurden. in. Die Befreiungskriege 1813—15. Isis-, 1. Bis zur Kriegserklärung Österreichs au Frankreich. Währenddessen hatten die Russen unter Wittgenstein und Tschernitschess, vereinigt mit den preußischen Truppen unter 2)ork und Bülow, die Oder überschritten. Die Franzosen räumten Berlin iirtb gingen hinter die Elbe zurück. Als sie den Versuch machten, von Magdeburg aus Berlin wieder zu nehmen, wurden sie von Aork und Wittgenstein in den Gefechten bei Möckerns zurückgeworfen. Napoleon hatte von Paris aus, wohin er nach der Schlacht an der Berefina seiner Armee vorausgeeilt war, auf das eifrigste gerüstet. In den letzten Tagen des April erschien er wieder bei den Truppen in Thüringen. Die Verbündeten waren inzwischen von Schlesien nach Sachsen 1) Kalisch an der Prosna liegt auf der polnisch -posenschen Grenze. 2) Dieses Möckern liegt östlich von Magdeburg.

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 72

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
(2 Siebenter Abschnitt. Vom Tilsiter Frieden bis zur Herstellung Preußens je. 1807 15. Wilhelm Iii. legte später der Familie Bülow den Namen „Bülow von Dennewitz" bri.) •3. Tic Tchlacht Bei Leipzig. Um den Feldzug endlich zur Entscheidung zu bringen, erwirkte sich Blucher von den Monarchen die Erlaubnis über die Elbe vorzugehen. Nachdem York am 3. Oktober bei Warten bürg (oberhalb Wittenbergs) den Übergang über den Strom erzwungen hatte („Aork von Wartenburg"), vereinigte sich die schlesische Armee mit der Nordarmee. Napoleon, durch diese Bewegung in seinen Rückzugslinien bedroht, sah sich gezwungen, seine Stellung bei Dresden aufzugeben, und zog nach der Ebene von Leipzig. Hier sammelten sich alle Heere zur Entscheidung. Napoleon hoffte Schwarzenberg geschlagen zu haben, ehe Blücher ersckien. i«. crtbr. In der That warf er Schwarzenberg am 16. Oktober bei Wachau, im Süden von Leipzig, zurück. Blücher aber durchbrach bereits an demselben Tage bei Möckern, im Norden Leipzigs, die französische Ausstellung und bereitete damit die Entscheidung ^ des Kampfes vor. 18. crtbr. Diese erfolgte am 18., nachdem der 17. unter vergeblichen Verhand- lungen und unter Vorbereitungen zuin neuen Kampfe vergangen war, durch einen allgemeinen Angriff der auf 300 000 Mann angewachsenen Verbündeten auf die nur halb so starken Franzosen. In der darauf folgenden Nacht befahl Napoleon den Abmarsch seines Heeres, von dem infolge der verfrühten Sprengung der Elsterbrücke durch die Franzosen selbst noch Tausende abgeschnitten und gefangen genominen wur- 19. crtbr. den. Am Vormittage des 19. Oktober wurde Leipzig erstürmt. In fluchtähnlichem Rückzüge suchte Napoleon den Rhein zu gewinnen und wurde hierbei durch Schwarzenberg, der die Verfolgung übernommen hatte, nur wenig beunruhigt. Bei Hanau1) stellten sich ihm die Bayern, welche noch in letzter Stunde von Frankreich zu den Verbündeten übergetreten waren, unter Wrede entgegen; aber Napo-30.3i.cn. lernt warf sie am 30. und 31. Oktober zurück und setzte ungestört seinen Rückzug fort. Mit nur 70000 Mann überschritt er den Rhein. 4. Fe1d;ng in Frankreich; der erste Pariser Frieden 1814. Die verbündeten Fürsten, die zu einem Feldzuge nach Frankreich nicht sehr geneigt waren, stellten Napoleon die günstigsten Friedensbedingungen, doch dieser wies sie in seinem Hochmut zurück. Um die Jahreswende von 1813 zu 1814 gingen nunmehr die Truppen der Verbündeten auf der ganzen Linie von Bafel bis Holland über den Rhein — Blücher in der Neujahrsnacht bei Kaub?) — und marschierten auf Paris zu. Napoleon suchte ihren Marsch aufzuhalten, indem er sich in schnellen, heftigen Angriffen bald auf diesen, bald auf 1) Hanau am Main, eit der Mündung der Kinzig. 2) Kaub liegt nördlich von Bingen.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 73

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Befreiungskriege. 73 jenen feiner Gegner warf. Wenn anch nicht immer Sieger, so brachte er doch den Verbündeten empfindliche Verluste bei. Zuletzt wurde er von Blücher bei Laon,1) von Schwarzenberg bei Arcis an der Aube zurückgeworfen. Jetzt ersah er seine Rettung nur noch in dem verzweifelten Wagnisse, sich in den Rücken der Verbündeten zu werfen, um sie dadurch zum Rückzüge zu zwingen. Die Verbündeten ließen Napoleon, um ihn zu täuschen, nur eine kleine Abteilung folgen, setzten aber selbst ihren Marsch auf Paris fort. Nach der Erstürmung des Montmartre durch Blücher ergab sich die französische Hauptstadt am 31. März, und Friedrich Wilhelm und Alexander hielten ihren Ein- 31- zug. Zu spät hatte Napoleon seinen Irrtum eingesehen und war seiner Hauptstadt zu Hilfe geeilt. Der französische Senat erklärte ihn für abgesetzt und ries die Bourbonen — Ludwig Xviii., den nächst-jüngern Bruder Ludwigs Xvi. — auf den Thron zurück. Napoleon erhielt die kleine Insel Elba2) als Aufenthaltsort und souveränes Fürstentum zugewiesen. Mit Frankreich schlossen die Verbündeten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden, durch welchen den 18utt Franzosen die Grenzen von 1792, sogar mit einigen Erweiterungen, zugestanden wurden. 5. Napoleons Rückkehr; die Kämpfe der Hundert Tage 1815. 1815 Die Monarchen und ihre Diplomaten waren aus einem Kongresse zu Wien versammelt, um über die zukünftige Gestaltung Europas, insbesondere Deutschlands, zu beraten, als im März 1815 die Nachricht eintraf, daß Napoleon Elba verlassen habe und in Frankreich gelandet sei. Die unsinnige Regierung der Bourbonen, welche die alten Zustände, wie sie vor 1789 gewesen waren, unverändert zurückführen wollten, hatte bald die allgemeinste Mißstimmung in Frankreich hervorgerufen. Daher wurde Napoleon überall mit Jubel empfangen, und die gegen ihn gesandten Truppen gingen zu ihm über; die Bourbonen verließen Frankreich. Vergebens aber versuchte Napoleon die Verbündeten für sich zu gewinnen; sie sprachen die Acht über ihn aus und erneuerten ihr Bündnis. Die Preußen unter Blücher, über 100000 Mann stark, waren zuerst auf dem Kampfplätze in Belgien und neben ihnen fast ebenso^tark"wellington mit englischen, hannö-verschen und holländischen Truppen. Am 16. Juni stürzte sich Napo-16. Juni leon auf Blücher und warf ihn bei Ltgnp3) trotz tapferster Gegenwehr zurück, während Ney an demselben Tage bei Quatre Bras*) kämpfte, um die Engländer an einer Unterstützung Blüchers zu hindern. Napoleon hielt Blücher für vollständig geschlagen und hoffte, 1) Laon liegt zwischen Oise und Aisne. 2) Elba liegt an der Küste von Toskana 3) Ligny liegt westlich von Namur. 4) Quatre Bras liegt südlich von Brüssel.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 33

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ii. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640 — 88. 33 Görtzke suchten die Schweden über die Memel zu entkommen. Noch ehe der Kurfürst selbst, obwohl er zuletzt sein Heer aus Schlitten gesetzt hatte und in fliegender Eile über beide Haffe und durch Sam-land jagte, herankommen konnte, hatte Görtzke die Schweden eingeholt und ihnen bei Splitter, unweit Tilsits, erhebliche Verluste beigebracht. Von den Brandenburgern fast bis Riga verfolgt, führten die schwedischen Generale nur geringe Reste ihres Heeres heim. Inzwischen hatten die Verbündeten des Kurfürsten mit Frankreich zu Nimwegens 1678/79 Frieden geschlossen, ohne auf ihn i«78 Rücksicht zu nehmen. Da Ludwig Xiv. auf der Rückgabe der schwedischen Eroberungen bestand, mußte sich Friedrich Wilhelm im Frieden zu St. Gemcnu2) 1670, wenn auch widerwillig, den französischen isrs Forderungen fügen. Bis auf einen kleinen Streifen auf der rechten Seite der Oder erhielten die Schweden die verlorenen Gebiete wieder. 5. Friedrich Wilhelm im Bunde mit Frankreich. Friedrich Wilhelm hatte zu seinem Schaden erfahren, wie wenig Vertrauen auf seine bisherigen Verbündeten zu setzen sei. Er wandte sich deshalb von ihnen ab und schloß mit Ludwig Xiv. ein Verteidigungsbündnis. Diese Spannung zwischen Friedrich Wilhelm und seinen früheren Verbündeten führte in einem Falle zu offener Feindseligkeit. Spanien schuldete dem Kurfürsten vom letzten Kriege her Hilfsgelder. Als es dieselben trotz aller Mahnungen nicht zahlte, beschloß der Kurfürst sein Recht mit Gewalt zu suchen. Während des Krieges mit Schweden hatte er durch den Holländer Raule mehrere Kriegsschiffe ausrüsten und Pillau befestigen lassen. Jetzt sandte er seine Fregatten in den atlantischen Ozean, aus spanische Schiffe zu kreuzen, und wenn auch die brandenburgische Flotte bei einem Angriffe auf die spanische Silberflotte zurückgeschlagen wurde, so gelang es doch, einige reichbeladene spanische Schiffe als gute Beute heimzuführen. Mit diesen Unternehmungen im Zusammenhange stehen die Kolonialversuche des Kurfürsten. Er schickte einige seiner Schiffe nach der Küste von Guiuea in Afrika und ließ mehrere Küstenpunkte besetzen und befestigen; das bedeutendste der dortigen Forts hieß Groß-Friedrichsburg. Da jedoch die Kolonieen und der erhoffte Handel trotz aller Bemühungen immer nur wenig einbrachten, so verkaufte spater König Friedrich Wilhelm I. jene um einen geringen Preis an die Holländer. 6. Aufhebung des Edikts von Nantes. Friedrich Wilhelm uähert sich wieder dem Kaiser. Der Wechsel der Politik des Großen Kurfürsten und die Fortdauer der Uneinigkeit der Gegner Frankreichs ermutigten den König 1) Nimwegen liegt ant Waal. 2) St. Germain liegt bei Paris. Lohmeyer u. Thomas, brandenb.-preuß. Gesch. 3

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 39

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
I. Friedrich I. 1701 — 13. 39 acftorbcu war, folgte in Österreich und auf beut Kaiferthrone fein einziger Bruder Karl als Karl Vi.r 1711—1740. Für diesen nun mi-40 auch noch bic spanische Monarchie zu erobern, lag nicht im Interesse der Verbündeten. In England kan: ein friedlich gesinntes Ministerium zur Regierung, und Marlborough würde abberufen. Im Jahre^ 1713 ms schlossen England, Hollanb und Preußen mit Frankreich den Frieden Zu Utrechts. Der Kaiser fetzte zwar den Kampf fort, doch nach einem unglücklichen Feldzuge Eugens von Savoyen machte auch er 1714 zu Rastatt-) seinen Frieden mit Frankreich; das Reich trat diesen Friedensschlüssen zu Badeu in der Schweiz bei. Der Kaiser erhielt die spanischen Niederlande, Mailand und Neapel, Philipp (V.) Spanien und die Kolonieen, Preußeu das Ober-Quartier von Geldern. Durch den spanischen Erbfolgekrieg wurde das Übergewicht Frankreichs in Europa gebrochen. 2. Ter nordische Krieg 1700—21. 1700-21 Während der Westen Europas durch den spanischen Erbfolgekrieg verheert wurde, war der Dfteu der Schauplatz eines nicht weniger^bedeu-tungsvollen Kampfes, des nordischen Krieges. Die große Jugend und die anscheinende Unfähigkeit Karls Xii. von Schweden ermutigte seine Nachbaren, den Zar Peter von Rußland, den König von Polen und Kurfürsten von Sachsen August Ii. und den König Friedrich Iv. von Dänemark, zu einem Versuche, das schwedische Reich durch Eroberung seiner Nebenländer seiner Machtstellung im Norden zu berauben. Aber Karl Xii. erwies sich unerwartet als einen furchtbaren Gegner. Durch eine kühne Landung ans Seeland zwang er zuerst die Dänen zum Frieden. Dann wandte er sich gegen die Ruffeit und schlug sie bei Narwal) Endlich drang er in Polen ein, ließ den König August absetzen und an seine Stelle Stanislaus Leszczynski wählen und verfolgte August bis uach Sachsen. Im Frieden zu Altranstädts zwang er ihn, auf den polnischen Thron zu verzichten. Indes hatte Zar Peter sich in den schwedischen Besitzungen ant finnischen Meerbusen ausgebreitet und an der Newa St. Petersburg gegründet 1703* Anstatt sich fofort gegen Peter selbst zu wenden, ließ nos Karl Xii. sich durch die Vorspiegelungen des Kofakenhetmans Mazeppa zu einem abenteuerlichen Zuge in das südliche Rußland bewegen. Hier verlor er in der Schlacht bei Pultaroa5) 1709 sein ganzes Heer i7os und floh danit nach der Türkei, wo er sich fünf Jahre lang aufhielt 1) Utrecht liegt am krummen Rhein und an der Vechte. 2) Rastatt liegt in Baden, an der Mündung der Murg in den Rhein. 3) Narwa liegt nicht weit von der Mündung der Narowa in den finnischen Meerbusen. 4) Altranstädt liegt nahe bei Leipzig. 5) Pnltawa liegt in der südöstlichen Ukraine.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 54

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
1783 1772 54 Fünfter Abschnitt. Preußen bis zum Tode Friedrichs des Großen 1701 —1786. die Unterstützung des Königs von Preußen betrieben hatte, von der Regierung zurück, und das neue Ministerium verweigerte die Weiterzahlung der Subsidien, weil es dadurch, daß es Friedrich die Mittel zur Wetterführung des Krieges entzog, den Frieden zu erzwingen hoffte. Aber auch Maria Theresia sehnte sich nach Frieden und war in ihren Mitteln so erschöpft, daß sie ihr Heer um 20 000 Mann verringerte. Da starb zu Anfang des Jahres die russische Kaiserin Elisabeth, und ihr Nachfolger Peter Iii. schloß nicht nur Frieden mit Friedrich und gab thut alle Eroberungen zurück, sondern er ging sogar ein Bündnis mit Preußen ein: ein russisches Heer von 20000 Mann unter Tscher-nitschess vereinigte sich mit den Preußen. Bereits war Friedrich im Begriffe, Daun aus Schlesien zu verdrängen, als die Nachricht eintraf, daß Peter durch seine Gemahlin Katharina vom Throne gestürzt sei. Tschernitscheff ließ sich durch den König bewegen, den ihm befohlenen Abmarsch noch 3 Tage zu verschieben. Inzwischen griff Friedrich die Österreicher, welche von den Vorgängen in Rußland noch nichts wußten, an und schlug sie bei Burkersdorfs) Die neue Kaiserin Katharina Ii. ?) hielt den Frieden mit Preußen aufrecht. _ Frankreich zog, da es durch den Frieden zu Fontainebleau seinen Krieg mit England beendete, seine Truppen auch aus Deutschland zurück. Da endlich auch Schweden bereits im Mai zu Hamburg mit Preußen Frieden gemacht hatte, so blieben Österreich und Sachsen allein dem Könige gegenüber im Felde. Die letzte Schlacht int siebenjährigen Kriege wurde bei Freiberg3) in Sachsen geschlagen, wo Prinz Heinrich die Österreicher und die Reichstruppen besiegte. Im Anfange des Jahres 1763 schlossen endlich Österreich und Sachsen mit Preußen zu Hubertusburg einen Frieden, durch den die Bestimmungen der beiden früheren Friedensschlüsse über Schlesien bestätigt wurden. 4. Erwerbung uuit Westpreutzen durch Die erste Teilung Polens 1772. Polen war, während die Nachbarstaaten zu immer festeren Einrichtungen vorgeschritten waren, infolge seiner Verfassung völliger Auflösung nahegeführt. Ein freier Bürgerstand fehlte ganz, die Bauern waren leibeigen, alle Macht stand beim Adel; das Königtum war ein Wahlkönigtum und machtlos. Schon lange hatten sich die fremden Mächte in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt; in der letzten Zeit war besonders der russische Einfluß fast maßgebend gewor- 1) Burkersdorf liegt südlich von Schweidnitz. 2) Katharina Ii. 1762 —1796. 3) Freiberg liegt an der Mulde, westlich von Dresden. 4) Hubertusburg liegt zwischen Leipzig und Riesa.

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 60

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
60 Sechster Abschnitt. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zum Tilsiter Frieden 1786 — 1807. des Volkes zu Gunsten des Königtums, wie sie die Emigranten in Aussicht gestellt hatten, erfolgte nicht. Dagegen schürte der Herzog durch einen gegen die Franzosen und ihre damalige Regierung erlassenen Aufruf (Manifest) die Erbitterung des Volkes und beleidigte seinen Stolz. Doch zeigte sich das französische Heer wenig widerstandsfähig. Die Preußen drangen durch die Pässe der Argonnen und stießen auf die Franzosen beivalmy;^ anstatt aber energisch anzugreifen, begnügte sich der Herzog von Braunschweig mit einer unnützen Kanonade und trat dann den Rückzug an. Zwar wurden die Rückziehenden von den Franzosen wenig behelligt, doch erlitt das Heer durch die Ruhr große Verluste. Während des Rückzuges der Preußen fielen die Franzosen vom Elsaß aus in Deutschland ein und eroberten Mainz; auf der andern Seite warfen sie sich auf Belgien und entrissen den Österreichern dieses Land durch die Schlacht bei Jemappes.?) Inzwischen hatte der National-Konvent Frankreich für eine Republik erklärt; der abgesetzte König 1783 Ludwig Xvi. wurde vor ein Gericht gestellt und im Januar 1793 hingerichtet. Die Folge davon war, daß fast alle Staaten Europas zu einem Bunde gegen Frankreich zusammen traten, zur ersten Koalition. Die Österreicher gewannen Belgien zurück, die Preußen eroberten Mainz und schlugen die Franzosen wiederholt bei Kaiserslautern (1793 und 17 94). Aber die Uneinigkeit der Verbündeten verdarb wieder alles. Die Österreicher verloren Belgien von neuem, und als sie sich gar auf das rechte Rheinufer zurückzogen, sahen sich auch die Preußen zum Rückzüge gezwungen. Da Preußens Finanzen vollständig erschöpft, seine Kräfte auch in Polen in Anspruch genommen waren, der König überdies allen Grund hatte, seinen Bundesgenossen zu mißtrauen, so trat er von dem Kriege gegen Frankreich zurück. Im Frie-1795 den zu Basel, 1795, überließ Preußen seine linksrheinischen Besitzungen an Frankreich; für diesen Verlust sollte es in Deutschland durch Säkularisationen geistlicher Fürstentümer entschädigt werden. Österreich führte den Krieg gegen Frankreich weiter, aber, namentlich 1797 seit dem Auftreten des Generals Buonaparte in Italien, so unglücklich, daß es 1797 den Frieden zu Campo Formio schließen mußte. Ii. 1797-184« Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. 1. Die Seit der Neutralität. Als Friedrich Wilhelm Ii. im Jahre 1797 starb, folgte ihm sein Sohn Friedrich Wilhelm Iii. Sittenrein, einfach in seinen Nei- 1) Valmy liegt zwischen Verdun und Chalons an der Marne. 2) Jemappes liegt im Hennegau in der Nähe von Mons.
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